
Heute möchte ich mit einem gesellschaftlichen Tabu brechen und eine Geschichte öffentlich machen, die wie in der Headline schon so schön angekündigt, mit Lug, Betrug und Ideenklau zu tun hat. Aber bevor ich gleich über diese negative Erfahrung berichten werde, möchte ich noch vorab darauf hinweisen, dass auch ich meine Leichen im Keller habe und sich somit mit Sicherheit die ein oder andere Person die Hand reiben wird, wenn sie über diesen Blogartikel stolpert. Jede Geschichte hat immer mehrere Seiten und Perspektiven, die es zu erzählen gibt und ich kann zumindest mit gutem Gewissen behaupten, ich habe immer fair gehandelt und meinen Teil erfüllt…
Gerade deshalb ist es mit einem gewissen Risiko verbunden, über negative Erfahrungen zu berichten. Hinzu kommt auch noch ein gewisses Schamgefühl, denn niemand spricht gerne darüber, wenn er jemandem in die Falle getappt ist und dabei zum Beispiel Geld verloren hat. Aber hier geht es nicht um mich und mein Ego. Es geht um Techno am See, die Veranstaltung die ich über die Jahre gehegt, gepflegt und mühsam aufgezogen habe wie ein Kind. Wenn es dann an der Zeit ist dieses Kind zu beschützen, stehe ich auf und verteidige auch was ich nicht nur für mich, sondern für uns alle geschaffen habe. Als Plattform der musikalischen Offenheit, mitten im sonst so ruhigen und konservativen Kärnten.
Genug der einleitenden Worte, denn es ist höchste Zeit mit der eigentlichen Geschichte zu beginnen. Folgend werde ich jene Person um die es geht, nicht beim Namen nennen, sondern einfach Max, wie den Herrn Mustermann auf dem Ausweis. Max und ich hatten eigentlich immer ein sehr gutes Verhältnis und über Ecken hat er mich auch zu einem namhaften Festival empfohlen, wo die Zusammenarbeit immer sehr gut funktioniert hat. Letztes Jahr, als ich die Idee zu einem Techno Picknick hatte, wurde ich dann auch von Max gefragt, ob wir nicht zusammenarbeiten wollen in Form eines Termins in Oberösterreich, den er umsetzen würde und ich stelle dafür meine Idee bzw. Marke zur Verfügung. Gesagt getan und ja an diesem Punkt war ich so naiv, dass ich absolut nichts schriftliches in der Hand hatte, was eine finanzielle Beteiligung beweisen hätte können. Ein absoluter Anfängerfehler, für den ich mich zutiefst schäme im Nachhinein, denn mit sowas muss man einfach immer rechnen in der Branche…
Das es sich bei dieser Kooperation um eine nicht ganz saubere Geschichte handeln würde, ist mir dann mehr und mehr in der Vorlaufzeit zum Event klar geworden. Denn zuerst wurde ein wichtiger Hinweistext auf die operative Verantwortung vor Ort im Event entfernt, der eine Grundbedingung für diese Kooperation meinerseits war und dann wurde auch ohne mein Einverständnis ein komplett neues Branding erstellt, wobei der Termin in ein Techno Picknick am See umbenannt wurde. Wenn du jemanden den kleinen Finger reichst, dann wird auch oft und gern die ganze Hand genommen und genau das ist hier passiert, während mein Handy heiß gelaufen ist, weil mich befreundete Kollegen darauf aufmerksam gemacht haben, dass hier jemand Techno am See und das Picknick kopiert.
Ab diesem Punkt ging es nur noch um das Beschwichtigen und darum einen Kompromiss zu finden. Mit 4000 (+) Zusagen/Interessierten war der Event schon zu groß, um diese Kooperation aus der Welt zu schaffen, auch stand der Wiener Termin bereits auf der Kippe, weshalb es mir wichtig war, zumindest hier den Schein zu wahren. Ein sehr unangenehmes Gespräch stand mir bevor, mit dem Kernthema, das man Techno am See nicht einfach mitaufnehmen kann, ohne das vorab zu besprechen. Hallo! Gehts noch?! …dann noch mit einem komplett eigenen Design und Branding obwohl es sowohl für den See, als auch fürs Picknick ein Design gibt. Das waren schon sehr komische Entwicklungen und gnädigerweise konnte man sich auf ein Wording einigen, das weg vom See zumindest den Badesee beinhaltete. Danke für diese Kulanz mir gegenüber lieber Max und das ich dann auch noch als Deejay hätte auflegen dürfen, zur warm up time ganz am Anfang, das ist wirklich mehr als großzügig von dir. In so einer Kooperation fühlt man sich dann auch so richtig wohl und wertgeschätzt.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte ich die Notbremse ziehen müssen, indem ich diesen Event absage, aber leider habe ich dann doch ein gewisses Maß an Ethik und Moral verspürt. Die Leute freuen sich ja schon drauf, endlich wieder einen Event besuchen zu dürfen und auch die geschätzten Deejay Kollegen haben endlich wieder einen Termin im Kalender stehen. Genau das war mein eigentliches Ziel mit der Idee zum Picknick und das wollte ich niemanden wegnehmen, gerade wegen der Pandemie in Verbindung mit der langen Durststrecke, die wir bereits damals zurückgelegt haben und nahezu lächerlich erscheint aus heutiger Sicht. Ab diesem Punkt wurde alles nur noch unangenehm, denn den zuvor angesprochenen Hinweistext musste ich selbst wieder einfügen, trotz mehrmaliger Aufforderung es bitte zu machen, wofür ich dann auch noch eins am Deckel bekam. Meinen 200€ Deejay Slot habe ich dann auch dankend abgelehnt (Anmerkung: Das war seine Vorstellung von der gesamten finanziellen Entlohnung für meine Dienste, da wurden mündlich ganz andere Sachen besprochen vor dem Onlinegang…) und in dem Bewusstsein, das ich weder einen Cent von den Einnahmen sehe noch jemals wieder bei dem namhaften Festival auflegen werde, habe ich den Termin dann einfach ertragen. Das auch auf die nötigen Maßnahmen zur Verbreitung von Covid-19 geschissen wurde, sei nur am Rande erwähnt. Das es sich hierbei um das konzeptionelle Herzstück des Picknicks gehandelt hat ist scheiss egal. Das auch mündlich vereinbart wurde, dass die konzeptionellen Punkte eingehalten werden müssen, ist ebenso uninteressant.
Hier wurde unter meinem Namen, bzw. meiner Marke genau das Gegenteil gemacht, von dem was ich vertrete. Aber gut, ich hatte ja damit abgeschlossen und ja es gab dann auch wie zu erwarten kein Geld, dafür aber Beschimpfungen. Es wäre mir bis zu diesem Punkt auch absolut keinen Blogbeitrag Wert gewesen, wäre dann nicht noch als Abschiedsgeschenk eine Nachricht gekommen, dass die Marke Techno Picknick jetzt dem lieben Max gehört, denn er hat es jetzt veranstaltet und somit gehen die Rechte an ihn über, weil meine Idee ja nicht mehr als ein abgesagtes Event auf Facebook wäre (Damit meinte er das von mir abgesagte Techno Picknick in Wien). Ein paar Minuten später hat der liebe Max dann noch als Draufgabe den Instagram Account Techno Picknick am See erstellt, mit dem er mir dann auch noch gefolgt ist, damit ich auch wirklich mitbekomme, was seine Pläne für die Zukunft sind und dass er diese auch umsetzten wird. Du dummes Arschloch, du hast eh schon auf meine Kosten Geld verdient, lass es doch einfach gut sein!
…und so ist es am Ende zu diesem Artikel gekommen und darüber hinaus wurde ich auch noch dazu gezwungen, nun selbst ein Techno Picknick am See zu erstellen, nur um zu verhindern, dass du nicht noch einmal tausende Menschen dank meiner Idee für dich und deine Sache gewinnen kannst. Aber das es auch ein Markenrecht gibt, dessen Inhalte du anscheinend nicht kennst, ist dir anscheinend nicht bewusst und zum Abschluss sei dir noch gesagt: “Möge dich der Blitz beim Scheissen treffen lieber Max!” Ich finde es sehr traurig und armselig, dass du andere kopieren musst, um erfolgreich zu sein. Wärst du kein Teil von dem öfters erwähnten Technofestival, dann hätte die Szene deine Existenz nicht einmal mitbekommen und solltest du noch immer ernsthaft vorhaben meine Ideen so zu kopieren wie du es angekündigt hast, dann werde ich nicht davor zurückschrecken, rechtliche Schritte einzuleiten, abgesehen davon, dass jetzt alle Bescheid wissen…
Mai 2021 | #derGrandits
WWW.GRANDITS.INFO
UPDATE: 8. Mai 2021
Max hat mich heute Nacht kontaktiert und mir damit seine Pläne erneut bestätigt, bevor er dann nach ca. 1,5 Stunden zurückgerudert ist, indem er betont hat keinen Streit zu wollen. Lieber Max, den Streit hatten wir schon und ebendiesen Satz habe ich gefühlte hundert Mal gebracht, bevor du mich finanziell gelinkt und meine Idee für dich beansprucht hast. Zudem behauptest du, wir würden es nun so machen, wie ich es will, wobei alleine du dich für diesen Weg entschieden hast. Ich wollte nie, dass es soweit kommt und in aller Gemütlichkeit eine tolle Kooperation eingehen. Hätte ich gewusst wie das Ganze endet, dann hätte ich mir dieses Theater liebend gerne erspart! Über den Punkt, wo ich dieses Theater stillschweigend hinnehme, sind wir schon lange hinweg und ich verhandle auch nicht mit Lügnern und Betrügern die mir im ersten Absatz damit kommen, meine Idee bereits für sich geschützt zu haben, was sich laut Eigenrecherche auch nicht so bestätigt hat, denn weder in Österreich, Deutschland, im europäischen, geschweige denn im internationalen Register sind deine sogenannten/geklauten Wort und Bildmarken angeführt.
Ich würde dir an dieser Stelle nur empfehlen, dich in das geltende Markenrecht einzulesen, denn deine laienhafte Interpretation dieser Thematik, hält vor keinem Gericht stand, denn eine Veranstaltung wie das Techno Picknick oder Techno am See muss nicht zwangsweise als Wort und Bildmarke registriert sein, um auch einen Schutz zu genießen. Es reicht schon die reine Existenz und Bekanntheit in der österreichischen Techno Szene, was durch den § 9 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) geregelt wird. Weiters geht aus dem Absatz (2) eindeutig hervor, das wenn du bewusst (also wissentlich) eine Idee kopierst, um eine Verwechslung für dich zu nutzen, dann bist du auch Schadensersatzpflichtig. Am Ende machst du dich auch noch in der Szene komplett lächerlich, wenn deine größte Leistung darin besteht, andere zu bescheißen und zu kopieren. Aber wie sagt man so schön: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Somit liegt es nun ganz an dir, für welchen Weg du dich entscheidest…